Sind Probiotika magensaftresistent? Eine Frage, die vor allem die Menschen interessieren dürfte, die mit Probiotika ihre aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora wieder aufbauen wollen. Doch warum sind magensaftresistente Arzneimittel oder Probiotika überhaupt wichtig? Wo liegen die Vorteile? Der folgende Text klärt auf und beantwortet diese Fragen.

Was ist Magensaftresistenz?

Wenn man etwa von einem magensaftresistenten Medikament spricht, sind damit Kapseln oder Tabletten gemeint, die sich nicht im Magen auflösen und dort den Wirkstoff freisetzen, sondern erst im Dünndarm. Die Tabletten sind in der Regel mit einer Beschichtung überzogen, durch die sichergestellt ist, dass die Wirkstoffe des Medikaments nicht schon im Magen aufgelöst werden.

Bei der Einnahme müssen Sie aber einige Dinge beachten: Zum Beispiel dürfen Sie die Tabletten nicht im Mund zergehen lassen, zerkleinern oder zerkauen, da sonst der schützende Überzug aufgelöst werden kann. Außerdem sollten Sie die Tabletten auch mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Dadurch wird verhindert, dass die Wirkstoffe erst viel später als geplant abgegeben werden.

Wissenswertes zur Magensaftresistenz:

• Die Tabletten oder Kapseln sind mit einer speziellen Beschichtung überzogen
• Dadurch wird das Medikament nicht bereits im Magen aufgelöst
• Tabletten oder Kapseln dürfen nicht zerkaut oder zerkleinert werden
• Genug Abstand zwischen der Einnahme und einer Mahlzeit ist ein Muss

Warum gibt es magensaftresistente Arzneiformen?

Es gibt unterschiedliche Gründe, aus denen es magensaftresistente Arzneiformen gibt. Wie bereits erwähnt, soll damit sichergestellt werden, dass die Wirkstoffe erst im Dünndarm freigesetzt werden und nicht bereits im Magen. Einige der Wirkstoffe werden im sauren Milieu des Magens wirkungslos oder werden vielleicht sogar zu früh aktiviert.

Wird durch zu früh aktivierte Wirkstoffe die Magenschleimhaut gereizt, kann es zu einigen Nebenwirkungen wie zum Beispiel Übelkeit kommen. Auch Nebenwirkungen im Bereich der Speiseröhre können auftreten, wenn es zu Reizungen kommt.

Gibt es magensaftresistente Probiotika?

Ja, es gibt magensaftresistente Probiotika, die meist in Tabletten- oder Kapselform erhältlich sind. Auch sie verfügen über den schützenden Überzug, der sicherstellt, dass die guten Darmbakterien erst im Darm freigesetzt werden.

Diese Präparate gibt es von verschiedenen Herstellern. Wichtig ist, dass die Anzahl der aktiven Bakterienkulturen hoch ist, damit sich auch möglichst viele gute Bakterien im Darm ansiedeln und dort ihre Wirkung entfalten können.

Die Vorteile von magensaftresistenten Probiotika

Wenn Probiotika magensaftresistent sind, haben sie den bereits erwähnten Vorteil, dass sie erst im Darm freigesetzt werden und sich dort in großer Menge ansiedeln können. Besonders geeignet sind hierfür Probiotika, die erst durch Säure aktiviert werden, da sie sich nicht bereits im Mund oder in der Speisröhre auflösen. Dadurch kommt es in der Regel auch nicht zu Nebenwirkungen oder unangenehmen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Co.

Allerdings sollten nicht alle Probiotika magensaftresistent sein. Denn es gibt auch einige Bakterienstämme, die bereit in Verbindung mit der sauren Magenumgebung ihre Wirkung entfalten. Außerdem setzt man auf diesem Wege mitunter den Schutzmechanismus des Magens außer Kraft, was ebenfalls zu Nebenwirkungen führen kann.

Fazit

Sollten Probiotika magensaftresistent sein? Im Grunde genommen spricht nichts dagegen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass es sich um solche Probiotika handelt, bei denen es kein Problem darstellt, wenn sie den natürlichen Überwachungsmodus des Magens umgehen.

Die Grundidee dahinter, dass Probiotika magensaftresistent sein sollten, ist nicht verkehrt. Denn erst im Darm können sie sich ansiedeln, vermehren und dort ihre Wirkung entfalten. Und dass ein Übergewicht an guten Bakterien für eine ausgeglichene Darmflora sorgen kann, ist unbestritten.