Unter Verstopfungen leiden sehr viele Menschen und an sich sind sie nicht gefährlich, sondern vor allem unangenehm und häufig auch mit Schmerzen verbunden. Was Verstopfungen sind, was man dagegen tun kann, welche Probiotika bei Verstopfung helfen und was es sonst noch darüber zu wissen gibt, wird in diesem Artikel verraten.

• Verstopfungen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
• Für Verstopfungen kommen unterschiedliche Ursachen infrage.
• Probiotika helfen den Stuhlgang regulieren zu können.

Was ist eine Verstopfung?

Eine Verstopfung wird im medizinischen aus Obstipation genannt und kommt dann zur Sprache, wenn der Stuhl seltener als sonst entleert wird, oder auch der Stuhlgang erschwert ist. In den meisten Fällen vergeht eine Verstopfung von selbst. Sollten Sie allerdings unter einer chronischen Verstopfung leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und die Ursachen abklären zu lassen, denn eine chronische Verstopfung kann ihre Lebensqualität enorm beeinträchtigen.

Symptome einer Verstopfung?

Folgende Symptome können sich bei einer Verstopfung bemerkbar machen:

• die Darmentleerung erfolgt seltener als gewohnt,
• die Stuhlmenge ist geringer als gewohnt,
• die Stuhlausscheidung ist nur erschwert und nur durch starkes Pressen möglich,
• der Stuhl ist trocken, hart und unter Umständen auch klumpig,
• als Betroffener hat man das Gefühl, der Darm wird nicht vollständig geleert.

Nicht selten kommt es auch zu Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit.

Welche Ursachen hat eine Verstopfung?

In den meisten Fällen sind die Ursachen für eine Verstopfung im Lebensstil zu finden. Eine ungünstige Ernährung, mit unzureichend vielen Ballaststoffen und zu wenig körperlicher Aktivität spielen für eine gesunde Verdauung eine große Rolle. Doch auch organische Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten können ursächlich sein.

Als mögliche Ursache kommen folgende infrage:

• zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung,
• zu wenig Flüssigkeit,
• Bewegungsmangel oder auch Bettlägerigkeit,
• Unterdrücken oder Ignorieren des Stuhlgangs,
• schlecht aufgebaute Darmflora,
• hormonelle Faktoren, beispielsweise eine Schwangerschaft,
• Einnahme von Medikamenten wie Eisenpräparate,
• Elektrolytstörungen,
• neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson,
• Verengungen im Darm, beispielsweise durch eine Divertikulitis, Morbus Crohn,
• psychische Ursachen wie Stress, Magersucht, Depressione

Wie wird eine Verstopfung diagnostiziert?

Bei der Diagnostik einer Verstopfung wird meist wie folgt vorgegangen:

Anamnese

Das Gespräch zwischen Arzt und Patient gehört zu den ersten Schritten, denn in der Erhebung der Anamnese kann der Arzt nämlich erfahren, welche Beschwerden vorliegen und seit wann. Dabei wird der Arzt nach der Häufigkeit des Stuhlgangs, den Lebensumständen und den Essgewohnheiten fragen. Auch ob und wenn ja, welche Medikamente eingenommen werden.

Körperliche Untersuchung:

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt den Bauch abtasten und den Darmausgang untersuchen. Gegebenenfalls ist eine Ultraschalluntersuchung des Bauches, eine Stuhlprobe und eine Blutuntersuchung notwendig.

Je nachdem wie alt der Patient ist und welchen Verdacht der Arzt hat, können weitere Untersuchungen notwendig werden.

Was sind Probiotika?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, welche auch in natürlichen Lebensmittels wie Rote Bete und Sauerkraut vorkommen. Doch es gibt eben auch die probiotische Nahrungsergänzungsmittel sowie Medikamente und Joghurts. Die Hauptaufgabe dieser Bakterienstämme besteht darin, die guten Keime im Darm zu erhöhen. Dadurch reguliert sich die Darmflora und die Verdauung.

Was Probiotika noch können

Manche der Probiotika können jedoch nicht nur dem Darm etwas Gutes tun, sondern auch antibiotische Abwehrstoffe bilden, dadurch haben krank machende Keime weniger Chancen Sie krankzumachen. Das heißt, Probiotika unterstützen nicht nur ihren Darm, sondern auch ihre Abwehrkräfte und ihr Immunsystem.

Welche Probiotika bei Verstopfung?

Da jeder Darm verschieden und die Forschung noch nicht so weit ausgereift ist, kann man nicht deutlich sagen, welche der vielen unterschiedlichen Darmbakterien, die richtigen gegen Verstopfung sind.

Lactobacillus acidophilus

Anhand von Forschungen konnte herausgefunden werden, dass sich generell Probiotika eignen eine Verstopfung zu lösen und die Darmflora ins Gleichgewicht zu bekommen. Besonders der Bakterienstamm der Lactobacillus acidophilus, welcher ein natürlicher Bestandteil der Darmflora ist, kann bei Verstopfungen, Blähungen und sogar Magengeschwüren helfen.

Bifidobacterium

Das Probiotikum Bifidobacterium wirkt sich zudem positiv auf die Stressbewältigung beim Menschen aus. Durch die Einnahme dieses Bakterienstammes konnte bei stressbedingten Formen der Verstopfung geholfen werden.

Saccaromyces bouldarii

Dieser Stamm kann die bakteriellen Giftstoffe neutralisieren, Durchfallerreger binden und aus dem Körper schleusen. In vielen Ländern auf der ganzen Welt, kommt Saccharomyces bouldarii zum Einsatz, um einer Antibiotika-assoziierten Diarrhö vorzubeugen.

Lactobaccilus Bulgaricus

Lactobaccilus bulgaricus wird als Kulturstarter bei der Joghurtherstellung eingesetzt und stimuliert das Wachstum anderer nützlicher und wichtiger Bakterien, die die Darmflora regulieren können.

Was man selbst gegen Verstopfung tun kann?

Bei einer Verstopfung können Sie sich folgendes zu Herzen nehmen und ausprobieren:

• Frühstücken Sie ganz in Ruhe und lassen Sie sich beim Essen immer Zeit.
• Nach dem Frühstück sollte ausreichend Zeit für einen Toilettengang sein.
• Stress sollte so gut wie möglich vermieden werden.
• Sie sollten sich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde bewegen.
• Trinken Sie jeden Tag etwa 2,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee.
• Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Kost.

Fazit

In den allermeisten Fällen ist eine Verstopfung harmlos und hat keine organischen Ursachen, sondern entwickelt sich aus dem eigenen Lebensstil heraus. Verändern Sie jedoch ihre Essgewohnheiten und bewegen Sie sich etwas mehr, pendelt sich die Verdauung meist wieder ein und die Verstopfung verschwindet von ganz allein.

Sollte auch die Umstellung auf eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Bewegung und viel Trinken nicht ausreichen, um die Verstopfung lösen zu können, haben Sie die Möglichkeit auf probiotische Mittel zurückzugreifen. Diese können auf sanfte Art und Weise helfen, dass ihr Darm wieder in Schwung kommt, die Darmflora sich reguliert und die Verstopfung sich löst.