ᐅ Probiotika gegen Akne: Können sie das Hautbild verbessern? [2022] ✔️
Akne ist weit verbreitet, und Betroffene leiden teilweise ganz enorm darunter. Außerdem ist Akne nicht nur ein Problem von Teenagern, auch im fortgeschrittenen Alter kann das schlechte Hautbild einem das Leben schwer machen. Probiotika gegen Akne könnte einen Versuch wert sein, denn es hat sich gezeigt, dass bei vielen die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Was ist Akne?
Akne zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten überhaupt und ist vor allem unter Jugendlichen in der Pubertät weit verbreitet. Das liegt am veränderten Hormonhaushalt, der in dieser Zeit verrückt spielen kann. Auch während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können sich die Pickel und Pusteln vermehrt zeigen.
Überwiegend treten diese im Gesicht auf, hier vor allem an der Stirn und am Kinn. Darüber hinaus kann aber auch die Haut am Dekolleté und am Rücken betroffen sein, bei manchen bilden sich Pickel sogar auf der Kopfhaut, am Po, auf der Brust oder an den Oberschenkeln.
Verschiedene Formen der Akne
Akne ist nicht gleich Akne, denn es gibt mehre Schweregrade. Dementsprechend ist auch der Leidensdruck der Betroffenen unterschiedlich groß. Auch die Behandlung der Akne hängt jeweils von der Krankheitsform ab.
Akne vulgaris
Die normale Akne wird auch als Akne vulgaris bezeichnet, sie kommt am häufigsten vor. Schuld daran sind immer hormonelle Veränderungen, meistens sind Junge stärker betroffen. Bei der Akne vulgaris wird wiederum zwischen drei Unterformen unterschieden. Die Akne comedonica ist nur schwach ausgeprägt, äußert sich in Mitessern und betrifft fast nur das Gesicht.
Akne papulopustulosa
Bei dieser mittelschweren Variante der Akne gesellen sich zu den Mitessern noch entzündete Pickel dazu. In der Regel findet man diese Form der Akne im Gesicht und am Rücken.
Akne conglobata
Die schwerste Erscheinungsform der Akne ist die so genannte Akne conglobata, die durch regelrechte Knoten unter der Haut gekennzeichnet ist. Es kommt schnell zu Entzündungen, und wenn die Hauterscheinungen abheilen bleibt oftmals eine sichtbare Narbe zurück. Manchmal bilden sich bei dieser Variante auch zystische Hautveränderungen.
Weitere Akne-Formen
Manchmal hat Akne nichts mit Hormonen oder anderen innerlichen Faktoren zu tun. Sie kann auch entstehen, wenn gewisse Inhaltsstoffe in Kosmetika, Nahrungsmitteln oder Medikamenten nicht vertragen werden. In diesem Fall hat man es mit eine Kontakt-, Medikamenten-, Kosmetik-, Doping- oder Chlor-Akne zu tun. Eigentlich handelt es sich dabei um allergische Reaktionen, so dass man nur die auslösende Substanz herausfinden muss.
Weitere Sonderformen der Akne sind die Mallorca-Akne, die Akne inversa, die Neugeborenen-Akne oder die fungale Akne, die durch Pilze verursacht wird.
Was sind die Ursachen für Akne?
In erster Linie ist bei Akne an hormonelle Ursachen zu denken, hier sind vor allem die männlichen Geschlechtshormone verdächtig. Da diese auch in geringem Maße vom weiblichen Körper produziert werden, sind auch Frauen von Akne betroffen. Frauen leiden vor allem während der Schwangerschaft, in den Wechseljahren und nach dem Absetzen der Pille unter Akne.
Die Talgproduktion wird durch das Testosteron stark angeregt, und gleichzeitig wird auch mehr Hornmaterial gebildet. In der Folge verstopfen die Poren sehr leicht, so dass der Talg nicht aus der Haut austreten kann. Zunächst entstehen Mitesser, doch wenn sich Bakterien vermehren kommt es zu einer Entzündungsreaktion und der Bildung von Pickeln.
Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Akne
Nicht immer können Hormone für die unschöne Hauterscheinung verantwortlich gemacht werden. Es gibt tatsächlich auch eine genetische Veranlagung für die Entwicklung von Akne. Es hat sich aber auch gezeigt, dass Stress und psychische Belastungen sich auf die Haut auswirken. Außerdem können auch fetthaltige Kosmetikprodukte zu Akne führen.
Schließlich gibt es auch Medikamente, deren Inhaltsstoffe eine Akne auslösen können. Dazu zählen beispielsweise Psychopharmaka, Kortison, Anabolika, Schlafmittel, Antibiotika, Beruhigungsmittel, Neuroleptika, die Anti-Baby-Pille, Krebsmedikamente sowie die Vitamine B2, B6 und B12. Auch die Ernährung kann einen großen Einfluss auf das Hautbild haben.
Was sind Probiotika?
Der Begriff Probiotika setzt sich aus den Wörtern „pro“ (für) und „bios“ (Leben) zusammen, und tatsächlich ist die Darmgesundheit für das Leben von enormer Bedeutung. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich in der Darmschleimhaut ansiedeln und verschiedene Körperprozesse beeinflussen.
Meistens handelt es sich um Bakterien, manchmal auch um Hefepilze. Grundsätzlich müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, dass Mikroorganismen als Probiotika anerkannt werden:
- sie müssen Milchsäure und ähnliche Substanzen mit einem bakterioziden Effekt produzieren
- sie müssen sich im Darm vermehren können
- sie müssen eine erwiesene positive Wirkung auf die Gesundheit haben
- sie müssen genetisch stabil sein, um pathogene Mutationen zu verhindern
Helfen Probiotika bei Akne?
Die Einnahme von Probiotika bei Akne kann indirekt hilfreich sein. Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass viele Akne-Patienten auch eine gestörte Darmflora aufweisen. Sie leiden häufig unter Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen, was man im ersten Moment ja nicht mit Akne in Verbindung bringen würde.
Verstopfung entsteht aber häufig dadurch, dass es dem Körper an Milchsäure- und Bifidobakterien mangelt. Nicht selten zieht eine Obstipation auch eine durchlässigere Darmbarriere nach sich, so dass das Immunsystem überreagiert und Hautentzündungen entstehen. Durch die Einnahme von Probiotika könnte man das Gleichgewicht im Darm wieder herstellen, so dass das Hautbild sich auch bessern könnte.
Probiotika und die Therapie der Akne
Es ist kein Wunder, dass die Darmflora von Akne-Patienten häufig gestört ist. Schließlich müssen viele bei schweren Erscheinungsformen längere Zeit Antibiotika einnehmen. Gerade dem oft eingesetzten Doxycyclin werden solche Nebenwirkungen angehängt. Indem man zusätzlich zum Antibiotikum Probiotika einnimmt, könnten die Hauterscheinungen viel schneller abklingen.
Probiotika und Präbiotika können entzündungsfördernde Substanzen hemmen und oxidativen Stress reduzieren, was sich auch auf die Akne positiv auswirken könnte. Auch ein gestärktes Immunsystem hat einen deutlichen Effekt auf das Erscheinungsbild der Akne.
Welche Probiotika bei Akne?
In Versuchen zeigten vor allem die folgenden Bakterienstämme einen positiven Effekt auf das Hautbild bei Akne:
- Lactobacillus plantarum
- Lactobacillus rhamnosus
- Lactobacillus casei
- Lactobacillus acidophilus
- Lactococcus lactis
- Bifidobacterium bifiddum
- Bifidobacterium lactis
Diese Bakterien sind in der Lage, Entzündungen im Organismus zu hemmen, das Immunsystem zu stärken und die Bildung von Antioxidantien zu fördern, die wiederum die Haut beruhigen. Auf diese Weise kann die Akne wesentlich schneller abheilen. Darüber hinaus wird nicht nur die Darmbarriere repariert, sondern gleichzeitig auch die Hautbarriere.
Wie funktionieren Probiotika bei Akne?
Sicher ist es interessant zu erfahren, auf welche Weise sich Probiotika überhaupt auf das Erscheinungsbild der Akne auswirken können. Zum einen wird die Bildung von antibakteriellen Proteinen und Hemmstoffen gefördert, die dann wiederum andere Bakterien im Wachstum hemmen, beispielsweise Propionibakterien.
Darüber hinaus kommt es durch Probiotika aber auch zu einer Verminderung von Hyperkeratose. Das heißt, dass eine Verdickung der Hornschicht der Haut verhindert wird. Außerdem wird auch die Produktion entzündlicher Botenstoffe deutlich gehemmt.
Erstverschlimmerungen durch Probiotika
Es ist vollkommen normal, dass es durch die Einnahme von Probiotika zu einer Erstverschlimmerung kommt. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen dafür, dass Ihr Körper positiv auf das Präparat reagiert. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihre Haut erst einmal so richtig aufblüht.
Unter Umständen bemerken Sie aber auch vorübergehende Verdauungsbeschwerden, da im Darm Abfallprodukte und Gase entstehen. Normalerweise halten diese Erscheinungen nur kurze Zeit an und sollten schnell wieder verschwinden.
Fazit
Probiotika können in der Tat eine Akne-Therapie erfolgreich unterstützen. Das liegt zum einen daran, dass die Darmflora von Akne-Patienten oftmals aus dem Lot geraten ist. Und zum anderen müssen viele Patienten Antibiotika einnehmen, was wiederum zu einer Zerstörung der nützlichen Darmbakterien führt.